Forstrevier Sandkrug im Fokus der Waldinventur
SANDKRUG - LANDKREIS OLDENBURG | Abschlussbesprechung an der alten Douglasie mit v.li. Garlef Kalberlah, Karl-Heinz Pelster (Mi), Regina Dörrie, Stefan Grußdorf. Foto: Niedersächsische Landesforsten/Rainer Städing
22. Oktober 2018 | Onlineredaktion: Cornelia Schröder
Wälder werden abwechslungsreicher
Das Revier Sandkrug, welches zur Hälfte nach dem 1972-er Sturm wieder aufgeforstet wurde, hat immer mehr nutzungsreife Bäume, so dass künftig die nachhaltige Nutzung um fast ein Viertel auf gut 10.000 Kubikmeter pro Jahr steigen kann. Gleichzeitig wird das Revier vielfältiger, es gibt bereits viele natürlich angesamte junge Douglasien und Buchen, die aber auch weiter unter die alten Kiefern gepflanzt werden", schaut Revierleiter Pelster nach vorn. Während die Fichten im Revier weniger werden, da sie in trockenen Sommern gefährdet sind, wird der Anteil von Laubbäumen, vor allem Buchen und Eichen, deutlich steigen. Die Buche ist vor allem aus ökologischen Gründen für die Niedersächsischen Landesforsten in diesen Wäldern unverzichtbar", unterstrich Waldfachmann Garlef Kalberlah, der mit seiner Arbeit die Waldentwicklung für die kommenden zehn Jahre bestimmt.
Revierförster Karl-Heinz Pelster erläutert bei der Abschlussbesprechung die Geschichte der Alten Douglasie. Foto: Landesforsten/Rainer Städing
Hintergrund
Die Revierförsterei Sandkrug ist seit der Auflösung der Försterei Huntlosen 2450 Hektar (24,5 km²) groß. Sie umfasst die Wälder Oberlehter Fuhrenkamp, den Litteler Fuhrenkamp und den Tüdick, alle in der Gemeinde Wardenburg sowie die Osenberge in Sandkrug und den Hegeler Wald um Huntlosen.
Die Wälder wachsen zu 90 Prozent auf armen Sandböden, oft ehemalige Wanderdünen, Flugsand- und Heidegebiete, die ab 1803 mit viel Aufwand vorwiegend mit Kiefer wieder bewaldet wurden. Immerhin die Hälfte der Sandböden ist grundwasserbeeinflusst". Nach der auch für das Revier Sandkrug verheerenden Sturmkatastrophe von 1972 wurde in den Jahren darauf etwa die Hälfte der Waldbestände neu aufgeforstet. So bestehen die Wälder der Försterei zu ¾ aus Nadelbäumen, dominant ist und bleibt die Kiefer (45 %), gefolgt von der zukunftsträchtigen Douglasie (z.Zt. 21 %). Die auf den nährstoffarmen und trockenen Böden Trockenstress gefährdete Fichte (11 %) verliert weiter an Bedeutung. Leicht zunehmen wird der Anteil an Eichenwäldern (12 %) und die derzeit nur mit 3 % im Wald vertretenen Buche.
Schutz
Fast die Hälfte des Forstrevieres dient dem Wasserschutz. Das belegen auch die neun Trinkwasserbrunnen des Wasserwerkes Sandkrug. Drei Naturschutzgebiete gehören zur Försterei, das auch als Ausflugsziel beliebte Barneführerholz, die Döhler Wehe und der Tanner Sand/Gierenberg.
Kulturhistorisch interessant sind
- das Barneführer Holz mit der darin liegenden großherzoglichen Jagdhütte von 1842 und der ältesten Douglasie auf dem europäischen Festland, die im selben Jahr bei der Jagdhütte gepflanzt wurde.
- Die Rieselwiesen im Barneführer Holz, die extensiv bewirtschaftet werden, bieten für viele seltene Insektenarten einen Lebensraum.
- Die Osenberge, die die Form der jetzt befestigten Wehdünen noch deutlich erkennen lassen.
- Der Hegeler Wald bei Huntlosen, den der Oldenburger Bankdirektor August Hegel ab 1878 zur Verschönerung der Landschaft anpflanzen ließ.
Abschiedswald
Zum Revier gehört auch der Abschiedswald Sandkrug, einer von drei Bestattungswäldern für Haustiere in den Niedersächsischen Landesforsten.
Kontakt:
Niedersächsische Landesforsten
Vechtaer Str. 3 | 26197 Ahlhorn
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