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Gelbtafel als tödliche Falle im heimischen Garten

Der NABU Niedersachsen warnt vor Schädlingsbekämpfung mit gefährlichen Folgen für Vögel und Insekten. Zahlreiche Tiere finden den Tod an den klebrigen Platten, die in heimischen Gärten zur Bekämpfung von Blattläusen und weißen Fliegen eingesetzt werden.

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Deutschland | Pressemitteilung NABU Hannover • SEO Reaktion GrAbo Uta Grundmann-Abonyi

 

Ein aktueller Vorfall aus Niedersachsen verdeutlicht die oft unterschätzten Gefahren von Gelbtafeln im Garten: Eine besorgte Gartenbesitzerin meldete dem NABU Niedersachsen, dass sich ein junger Spatz in einer Gelbtafel verfangen hatte. Zum Glück konnte der Vogel rechtzeitig befreit werden und überlebte. Solche Vorfälle sind im Sommer keine Seltenheit.

Gelbtafeln sind klebrige, gelbe Platten, die hauptsächlich zur Bekämpfung von fliegenden Schädlingen wie Blattläusen und Weißen Fliegen eingesetzt werden. Die Fallen werden sowohl in Gewächshäusern als auch im Freien eingesetzt. Während sie als einfache und chemiefreie Methode der Schädlingsbekämpfung angepriesen werden, stellt ihr unsachgemäßer Einsatz im Freien eine erhebliche Gefahr für Vögel und Insekten dar. Die leuchtende Farbe lockt Insekten an, die dann an der klebrigen Oberfläche haften bleiben. Die in den Fallen zappelnden Insekten ziehen dann aber auch Vögel an, mit oft dramatischen Folgen.


"Vögel, die sich in diesen Fallen verfangen, sind oft nur schwer zu retten. Werden sie nicht rechtzeitig gefunden, enden sie oft tödlich. Selbst wenn sie befreit werden, sterben viele Vögel an den Folgen des Schocks oder den Verletzungen", erklärt Bärbel Rogoschick, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums Leiferde.


Gelbtafeln stellen außerdem auch eine Gefahr für nützliche Insekten wie Bienen und Hummeln dar, die ebenfalls angezogen und gefangen werden. Dies beeinträchtigt die Bestäubung und damit die Pflanzenvielfalt in unseren Gärten. „Das ökologische Gleichgewicht wird durch den Einsatz von Gelbtafeln empfindlich gestört. Es ist wichtig, Alternativen zu nutzen, die wirksam gegen Schädlinge sind und gleichzeitig die Umwelt schonen", betont Rogoschik. Der NABU Niedersachsen rät zu alternativen Methoden der Schädlingsbekämpfung. Dazu gehört auch ein naturnaher Garten.

Natürliche Feinde fördern: Schädlingsbekämpfung durch Gartenpflege


Ein naturnaher Garten trägt maßgeblich zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei, indem er insektenfressenden Tieren einen Lebensraum bietet. Durch gezielte Gestaltung wird die Ansiedlung solcher Tiere gefördert :

  1. Heimische Sträucher und Bäume pflanzen: Diese bieten Vögeln und anderen Tieren Nahrung und Schutz.
  2. Nistkästen anbringen: Viele Vögel finden oft keine geeigneten Brutplätze. Mit Nistkästen unterstützen Sie ihre Fortpflanzung.
  3. Wasserstellen einrichten: Vogeltränken und kleine Teiche bieten Vögeln und anderen Tieren notwendige Erfrischung.
  4. Insektenhotels aufstellen: Nist- und Überwinterungshilfen bieten verschiedenen Insektenarten wie Wildbienen und Marienkäfern einen wertvollen Lebensraum. Diese Insekten tragen zusätzlich zur Schädlingsbekämpfung bei, indem sie Schädlinge wie Blattläuse vertilgen.
  5. Lebensräume für andere Fressfeinde schaffen:
    Tümpel: Sind geeignet für Frösche und andere Amphibien.
    Steinhaufen und Totholzstapel: Bieten Unterschlupf für Igel, Eidechsen und Insekten.
    Fledermauskästen: Unterstützen die Ansiedlung von Fledermäusen, die ebenfalls Schädlinge vertilgen.

Durch diese Maßnahmen entsteht ein ökologisch wertvoller Garten, der gleichzeitig zur natürlichen Schädlingsbekämpfung beiträgt.

Der NABU Niedersachsen appelliert an alle Gartenfreunde, sich gut zu informieren und bewusste Entscheidungen zu treffen. Jeder Gartenbesitzer trägt eine Verantwortung für die heimische Tierwelt. Der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln sollte immer gut überlegt und im Einklang mit der Natur erfolgen.

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