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NABU: Förderung von Güllelagern durch VW-Milliarde ist die nächste Sackgasse

Der Autokonzern Volkswagen (VW) wurde im Abgas-Skandal zur Verantwortung gezogen. Das Landgericht Braunschweig verhängte wegen der Manipulation von Abgaswerten ein Bußgeld über eine Milliarde Euro, welches von VW bereits anerkannt und an das Land Niedersachsen überwiesen wurde. Wie der Landvolk-Pressedienst heute mitteilt,, geht ein Teil der VW-Milliarde in die Förderung von Güllelagern.

Gülle

NIEDERSACHSEN • DEUTSCHLAND  |  Ein Teil des Bußgeldes aus dem VW Abgas-Skandal geht  in die Förderung von Güllelagern.Foto: Pixabay

 

29. Juni 2018    |    Onlineredaktion: Cornelia Schröder

 

Einfach weiter so statt neuer Wege – Agrarwende muss kommen

"Vordergründig mag dies zu einer schnellen Lösung des Nitrat-Problems in Niedersachsen führen, doch packt die Förderung das Übel nicht an der Wurzel", so Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen. Der Landvolk Presse Dienst (LPD) spricht von einem Konjunkturprogramm für die Landwirtschaft. „Tatsächlich wird durch diese Förderung kein Anreiz gesetzt, weniger Wirtschaftsdünger, sprich Gülle, zu produzieren. Am Ende zahlen die Verbraucher drauf, denn noch immer weisen 60 Prozent der Messstellen in Niedersachsen Nitratbelastungen über dem Grenzwert auf", sagt Dr. Buschmann. „Anstatt die VW-Gelder sinnvoll und nachhaltig in Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen zu stecken, werden neue Umweltprobleme gefördert. Darin zeigt sich wieder einmal Politikversagen!"


Dr. Holger Buschmann fordert: „Ein weiter so wie bisher kann es nicht geben. Wir brauchen ein schärferes Düngerecht für Niedersachsen. Auch der Umfang der Tierhaltung muss wieder an die vor Ort zur Verfügung stehende landwirtschaftliche Fläche angepasst werden. Auch effektivere, gezieltere Kontrollen werden helfen Gewässer, Artenvielfalt und Klima besser vor den schädlichen Einträgen aus der Landwirtschaft zu schützen."


Die Bundesrepublik Deutschland wurde am 21. Juni 2018 durch den Europäischen Gerichtshofs (EuGH) wegen unzureichender Umsetzung der Nitrat-Richtlinie verurteilt.


Hintergrund
Erste Abgas-Manipulationen sind seit spätestens 2015 bekannt, es folgten zahlreiche weitere Manipulationen sämtlicher Autohersteller und bis heute findet der Abgas-Skandal kein Ende. Fehlender politischer Druck und fadenscheinige Software- Updates der Autoindustrie führen dazu, dass vielen Verbrauchern und Verbraucherinnen die Stilllegung ihres Autos droht, erste Fahrverbote sind bereits erteilt worden. Die dauerhafte Überschreitung gesetzlich vorgeschriebener Schadstoffgrenzwerte stellt für Mensch und Umwelt eine immense Belastung dar und muss schnellstmöglich beendet werden. Software-Updates und Bußgelder, welche die Autokonzerne nur wenig belasten und geringfügig zu Veränderungen drängen, stellen keine Lösung dar. Oberste Priorität haben vollständige Hardware- Nachrüstungen auf Kosten der Hersteller, die dazu führen, dass die Schadstoff- Grenzwerte nicht mehr überschritten und Verbraucher*innen sowie Umwelt nicht weiter belastet werden.

 

Kontakt:

NABU Niedersachsen
www.NABU-niedersachsen.de

 

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