NABU Ferientipp: Eine neue Wohnung für Insekten
OLDENBURG | Der NABU gibt Tipps zum Thema: In den Sommerferien einen Bienenstein für Wildbienen und Einsiedlerwespen bauen. Foto: Pixabay
09. Juli 2018 | Onlineredaktion: Cornelia Schröder
In den Sommerferien einen Bienenstein für Wildbienen und
Einsiedlerwespen bauen
Nicht Staaten bildende Wildbienen und Wespen - so genannte Solitärwespen - benötigen Hohlräume in Holz, Stängeln oder Steinen, um darin Brutkammern anzulegen. „Wer diesen Insekten hilft, muss keine Stechattacken befürchten. Die Tiere sind harmlos und friedlich, selbst in Terrassennähe angebrachte Nistkästen, Holunder- oder Schilfbündel stellen keine Gefahr dar", weiß Matthias Freter vom NABU Niedersachsen.
Im Gegenteil: In Ruhe kann man das Treiben beobachten, wenn die Bienen Baumaterial, Nahrung und Lehm zum Verschluss ihrer Brutröhren eintragen. Wer Platz hat, kann eine ganze Mauer mit verschiedenen Nistangeboten für mehrere Arten anlegen. „Insektenquartiere lassen sich problemlos selbst herstellen. So lässt sich Ton sehr gut zu einer Nisthilfe für Wildbienen umfunktionieren. Sehr schön für die Arbeit mit Kindern", erklärt Matthias Freter und erläutert die Vorgehensweise:
1) Pro Bienenstein werden ca. 2 kg Ton benötigt. Mittlerweile gibt es Ton, der nicht gebrannt werden muss.
2) Der Ton wird zu einem Quader ähnlich eines Ziegels geformt.
3) Die Löcher werden nach einem einfachen System in den Ton gebohrt: Durchmesser mal 10 ergibt die Länge des Loches. Das heißt: Ein Loch mit 2 mm Durchmesser ist 2 cm tief, ein Loch mit 6 mm Durchmesser 6 cm tief...
4) Dafür benötigen wir Rundhölzer von 2 bis 8 mm Durchmesser. Mit einem Filzstift oder einem Fähnchen aus Klebeband lässt sich am Rundholz leicht eine Markierung fixieren. Und nun drauf losgepiekst!
5) Der Bienenstein braucht eine lange Trocknungsphase von wenigstens einem Monat und wird anschließend in einem Brennofen gebrannt. Dieser Schritt entfällt, wenn es sich um Ton handelt, der nicht gebrannt werden muss.
6) Der fertige Bienenstein ist atmungsaktiv und kann im Gegensatz zu anderen Nisthilfen nicht faulen oder schimmeln. Auch bedürfen sie keiner weiteren Pflege, da die fleißigen Insekten alte verlassene Nester selbst reinigen und neu beziehen.
„Nun sollte der Bienenstein an sonniger, trockener Stelle angebracht werden und frei anzufliegen sein", so Matthias Freter. Er sollte nicht baumeln und die Gänge sollten waagerecht ausgelegt sein. So ein Bienenstein ist durchaus auch für Balkon oder Terrasse geeignet, da alle Bewohner dieser Nisthilfe absolut friedlich sind und man sie hier gut beobachten kann.
Viel Wissenswertes über Bienen Wespen und Hornissen bietet auch die gut bebilderte 44-seitige farbige Broschüre „Bienen, Wespen und Hornissen". Zu beziehen ist diese gegen Einsendung von sechs Briefmarken zu 70 Cent beim:
NABU Niedersachsen
Stichwort "Bienen-Broschüre"
Alleestraße 36
30167 Hannover
Waldbienen freuen sich über Nisthilfe. Foto: Pixabay
Der NABU Oldenburger Land hat daher ein umfangreiches Info-Paket zur Verfügung gestellt. In diesem finden sich eine 30-seitige Bauplansammlung für Insekten-Nisthilfen aller Art, die Farbbroschüre Bienen-Hummeln-Hornissen, eine Anleitung zum Schmetterlings-Gartenjahr sowie die grundlegende Broschüre "Gartenlust" und ein Faltblatt zu Raupen-Futterpflanzen.
Das Info-Paket kann angefordert werden gegen Einsendung von 10 Euro beim NABU, Stichwort "Insektenretter", Schlosswall 15, 26122 Oldenburg. - NABU-Bezirksgeschäftsführer Rüdiger Wohlers hofft darauf, dass 2018 zu einem guten Jahr auch Insekten wird - "in unser aller Sinne, von der Schwalbe bis zum Menschen". Und wer jetzt noch an der bundesweiten NABU-Zählaktion "Insektensommer" teilnehmen möchte, sollte sich sputen - Näheres unter insektensommer.de
Kontakt:
Naturschutzbund Deutschland, Bezirksgruppe Oldenburger Land e.V.
Schloßwall 15
26122 Oldenburg
Telefon: (0441) 25600