Biker spenden 6.329 Euro für den ASB-Wünschewagen
Wünschewagen-Sprecherin Julia-Marie Meisenburg (links), „Wunscherfüller" Matthias Thom (rechts) und die drei Knieschleifer Andrea Schürkamp, Dennis Schürkamp und Christian Eihusen (v.l.n.r.) bei der Spendenübergabe in Hannover. Foto: Lubnau/ASB
Oldenburg 29. September 2018 | Onlineredaktion: Cornelia Schröder
Motorradgruppe „Knieschleifer aus Überzeugung" sammelte für den guten Zweck
Dröhnende Motoren, spektakuläre Stunts und heiße Maschinen - am Wochenende war Apen bei Augustfehn das Mekka von tausenden Bikern aus ganz Norddeutschland. Ziel der Motorradfans: Der Augustfehner Herbstreff auf dem Eisenhüttengelände.
Doch die Biker tauschten sich nicht nur über Bekleidung und Krafträder aus oder fachsimpelten über Lieblingsstrecken und Fahrsicherheit, sie sammelten auch für den guten Zweck! Die rund 100 Mitglieder der Motorradgruppe „Knieschleifer aus Überzeugung" aus dem Ostfriesischen hatten eine Tombola organisiert, verkauften 5.000 Lose zugunsten des Projektes „Der Wünschewagen" vom Landesverband des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Niedersachsen, das sterbenskranke und schwerstkranke Menschen an einen letzten Sehnsuchtsort bringt.
Insgesamt 5.000 Euro nahmen die „Knieschleifer" ein. Und begeisterten offenbar auch andere Biker vom ASB-Herzensprojekt: Kurzerhand spendete Lars Eyhusen vom Veranstalter Börjes Biker Outfit einen Teil des Erlöses aus dem Wheeli-Simulator, die Damen vom Kaffee- und Kuchenverkauf spendierten ihr Trinkgeld, Wünschewagen-Spendendosen wurden auf dem Platz herumgereicht und gut gefüllt zurückgebracht. Sensationelles Ergebnis nach zwei Tagen Herbsttreff: 6.329 Euro.
Die Idee zur Tombola hatte „Knieschleiferin" Andrea Schürkamp aus Oldenburg. Die examinierte Altenpflegerin hatte vom „Wünschewagen" in der Zeitung gelesen. Von ihrer Arbeit kennt sie letzte Herzenswünsche und wie schwer diese für Angehörige mit eigenen Mitteln zu erfüllen sind. Bei ihren Mitstreitern aus dem Motorradclub stieß sie offene Türen ein, überzeugte auch Börjes-Geschäftsführer Eyhusen von der Aktion. Gemeinsam mit ihrem Mann Dennis, Christian Eihusen und Sven Stoffers ging Schürkamp auf Sponsorensuche, ergatterte unter anderem ein Harley-Wochenende, Helme und vieles mehr. Stolz sagt sie: „Ich bin unglaublich happy, dass wir mit dieser stolzen Summe letzte Wünsche erfüllen helfen können."
Groß ist die Begeisterung auch beim Team Wünschewagen aus Hannover. Sprecherin Julia-Marie Meisenburg: „Wir sind völlig überwältigt! Denn der Wünschewagen lebt durch ehrenamtliches Engagement, wird allein durch Spenden und ASB-Mitgliedsbeiträge finanziert. Von der riesigen Unterstützung der Biker können wir rund zehn Fahrten finanzieren. Und so Sterbende beispielsweise ans Meer oder ein letztes Mal zu einem Spiel
der Lieblingsfußballmannschaft bringen, ohne dass unseren Fahrgästen und ihren vertrauten Begleitpersonen Kosten entstehen. Wir bedanken uns von Herzen bei allen eifrigen Helfern des Herbstreffs."
REISE AN EINEN LETZTEN SEHNSUCHTSORT: DAS IST DER ASB-WÜNSCHEWAGEN
Seit November 2017 erfüllt der Wünschewagen, ein Ehrenamtsprojekt vom ASB-Landesverband Niedersachsen, die letzten Wünsche von schwerkranken und sterbenden Menschen. Die sogenannten „Wunschfahrten" führen die besonderen Reisenden auf letzte Wunschwege - wenn der gesundheitliche Zustand es erfordert, auch im Rollstuhl oder mit Beatmungsgerät und Magensonde. Denn das Fahrzeug (ein Mercedes-Sprinter) ist ein auf die speziellen Bedürfnisse der Fahrgäste konstruierter Krankentransporter. Ausgestattet ist er unter anderem mit notfallmedizinischer Ausstattung, speziellen Stoßdämpfern, einer Musikanlage und einem harmonischen Arrangement aus Licht und Glas, das die „Reise" zum Wohlfühl-Erlebnis werden lässt. Eine verspiegelte Rundum-Verglasung erlaubt einen Panoramablick nach draußen, während neugierige Blicke ins Innere des Wagens ausgeschlossen sind. Rund 70 Fahrten hat das Wünschewagen-Team in den letzten Monaten begleitet. Diese führten unter anderem an den Hamburger Hafen, zu den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg oder an den Timmendorfer Strand.
Das Projekt finanziert sich ausschließlich über Spenden und ASB-Mitgliedsbeiträge und durch das Engagement freiwilliger „Wunscherfüller" - qualifizierte medizinische Fachkräfte -, die die Fahrten begleiten.
WUNSCHANFRAGEN UND HILFSANGEBOTE NIMMT DAS WÜNSCHEWAGEN-TEAM UNTER
TELEFON 0511/ 358 54 36 ENTGEGEN.
INFOS IM NETZ UNTER WWW.WÜNSCHEWAGEN.DE/STANDORTE/NIEDERSACHSEN
SPENDENKONTO WÜNSCHEWAGEN NIEDERSACHSEN:
IBAN: DE12 2512 0510 0007 4570 00 (BANK FÜR SOZIALWIRTSCHAFT)
Kontakt:
Arbeiter-Samariter-Bund
Landesverband Niedersachsen e. V.
OV Hannover- Stadt
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