Überlebende des Frauenorchesters in Auschwitz erzählt im PFL
OLDENBURG - DEUTSCHLAND | Die 94- jährige Esther Bejarano tritt gemeinsam mit Microphone Mafia und CiNS (Circus im Nationalsozialismus) im Rahmen des Auftaktprojektes von „Erinnern für die Zukunft, keine Zukunft ohne erinnern" im PFL auf. Foto: gineseitz
22. Januar 2019 | Onlineredaktion: Cornelia Schröder
94- jährige Esther Bejarano, Microphone Mafia und CiNS gemeinsam im PFL
Als eine der letzten Überlebenden des Frauenorchesters in Auschwitz ist Esther Bejarano bis heute mit ihren 94 Jahren äußerst wach für politische Fragen. Sie engagiert sich gegen Faschismus und für Toleranz, setzt sich als Zeitzeugin für Aufklärungsarbeit in Schulen und für Erinnerungsarbeit ein und ist Mitbegründerin und Vorsitzende des Auschwitz-Komitees. Gemeinsam mit der Rap-Band Microphone Mafia tourt sie seit 2009 von Ort zu Ort und bewegt das Publikum mit Lesungen aus ihrer Biographie „Vom Mädchenorchester zur Rap-Band gegen rechts" und einem Songprogramm, das in verschiedenen Sprachen gesungen und als Rap neu interpretiert wird.
Die wahre Geschichte der Überlebenden
Im ersten Teil der Veranstaltung wird von der Gruppe CiNS die wahre Geschichte der verfolgten, jüdischen Artistin Irene Bento, die sich und Teile ihrer Familie im Circus Adolf Althoff verstecken und so den Holocaust überleben konnte, gezeigt. Durch artistische Einlagen und musikalische Live-Untermalung wird Geschehenes lebendig vermittelt und Wege einer kritischen Erinnerungskultur, die in naher Zukunft ohne Zeitzeug/innen auskommen muss, aufgezeigt.
Rassismus, Zivilcourage und Erinnerungskultur inhaltlich und künstlerisch in die Gegenwart bringen
Die Projektgruppe CiNS (Circus im Nationalsozialismus) arbeitet interdisziplinär zum wenig aufgearbeitetem Themenfeld von Circus im Nationalsozialismus und verfolgten Artist/innen. Ihre Ausstellung und Lesung waren bereits europaweit an unterschiedlichsten Orten zu sehen (u.a. DOCH Circus University Stockholm, Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, Zirk'Art Festival, At.tension Festival, Museum Europäischer Kulturen Berlin, Synagoge Enschede, Galerie Olga Benario Berlin, Stadtmuseum Pfungstadt) Bejarano und Microphone Mafia, mit ihren Texten und Erzählungen schlägt das Trio durch persönliche und politischen Worten und Liedern zu den Themen Rassismus, Zivilcourage und Erinnerungskultur inhaltlich und künstlerisch den Bogen in die Gegenwart. Gemeinsam mit dem Rapper Kutlu Yurtseven begeistern Esther und ihr Sohn Joram Bejarano ihr Publikum immer wieder aufs Neue". Foto: Ringjonglage CiNS
Projektes "Erinnern für die Zukunft - Keine Zukunft ohne Erinnern"
Im Rahmen des Projektes "Erinnern für die Zukunft - Keine Zukunft ohne Erinnern" wird die Veranstaltung unterstützt von der Stiftung „Erinnerung Verantwortung und Zukunft" aus Berlin, der Oldenburgischen Landschaft und der Vereinigung Niedersächsischer Bildungsinitiativen. Nachdem das Konzept im Frühjahr 2018 abschließend bei einer Residenz der „International Art Research Location Schloß Bröllin" entwickelt wurde, wird es am Montag einen Durchlauf dieses einmaligen Konzeptes mit der IGS Flötenteich geben. Teilnehmen wird ebenfalls eine Projektgruppe der OBS Eversten.
Die Veranstaltung ist der Startpunkt zu einer bundesweiten Tour des Projektes und wird den Namen der Stadt Oldenburg mit dem Konzept einer kritischen, lebendigen Erinnerungskultur eng verknüpfen. Das Konzept wird zu Beginn der Veranstaltung kurz vorgestellt.
Samstag, 2. Feburar ist um 19 Uhr
Empfohlen ab 10 Jahren
EINTRITT 5 bis 10 Euro
Kontakt:
Projektgruppe CiNS
Circus im Nationalsozialismus
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