Eichen werden wieder kahlgefressen durch Spannerraupen
Spannerraupen fressen das frische Eichengrün. Foto: Niedersächsische Landesforsten
Raupen fressen frisches Eichengrün
Die ab Ende April schlüpfenden kleinen Raupen fressen in den sich öffnenden Blattknospen und dann die jungen Blätter. Während die Raupen die Blätter vertilgen, ist bei starkem Befall und bei Windstille der rieselnde Kot zu hören und auf dem Waldboden oft auch zu sehen. Im Juni seilen sich die Spannerraupen an Fäden ab, um sich im Boden zu verpuppen. Bei starker Vermehrung kann man auch die Fäden im Wald wahrnehmen. So ist laut Aussagen von Revierförster Jens Meier der Hasbruch wieder seit einigen Jahren betroffen. Auch im Harpstedter Forst hat Revierleiter Eberhardt Guba einen Kahlfraß von 40 bis 50 Prozent an seinen Eichen festgestellt. Im Landkreis Friesland sieht Förster Jan-Michel Schmeling ebenfalls bis zu 50 Prozent vom Fraß betroffene Eichenwälder. „Am deutlichsten ist jedoch der teilweise komplette Kahlfraß der Eichen in den Wallhecken hier in Friesland und auch in Ostfriesland zu erkennen", so Schmeling, der vom Wittmunder Wald über Jever und Schortens bis zum Vareler Wald zuständig ist. Mit einem zweiten Austreiben, dem sogenannten Johannistrieb um Johannis, den 24. Juni, gleichen die Eichen die Fraßschäden teilweise wieder aus. Wenn Trockenheit, Spätfrost oder Mehltau die Bäume bereits geschwächt haben, kann mehrjähriger Kahlfraß allerdings ein Absterben der Eichen bedeuten.
Junger Eichentrieb von der Raupenplage fast kahl gefressen. Foto: Landesforsten
Spannerraupe auf Eichenast mit dem dazugehörigen Gespinstgewebe. Foto: Landesforsten
Zusatzinformation:
Ein neues Forschungsprojekt des Bundeslandwirtschaftsministeriums untersucht nun, welchen Einfluss verschiedene Raubparasiten auf die fressenden Raupen haben. Forscher am Zentrum Wald und Holzwirtschaft NRW in Arnsberg untersuchen besonders, ob sich mit dem gezielten Ausbringen von Parasitenarten, wie etwa Schlupfwespen, der Fraßdruck auf die Eichen deutlich vermindern lässt. Gleichzeitig erproben Wissenschaftler an der Wiener Universität für Bodenkunde die Zuchttauglichkeit bestimmter Raubparasiten des Eichenwicklers und der beiden Frostspannerarten.
Link zur FNR-Projektseite www.fnr.de
Kontakt:
Niedersächsische Landesforsten
Vechtaer Str. 3 | 26197 Ahlhorn